Chronik der Schützenkompanie Mühlau
Da Mühlau bis zur Vereinigung mit Innsbruck (1938) zum
Gerichtsbezirk Hall bzw. Zum alten Landgericht Thaur gehörte,
rückten die Mühlauer Schützen im Verband des Thaurer Landsturmes
aus. In diesem Verband kämpften die Mühlauer Schützen sowohl in den
Jahren 1796/97, wie auch im Jahre 1809. Nur in den Kämpfen im
Frühjahr 1797 bildeten sie eine eigene Kompanie. Auch bei den
großen Schützenaufmärschen der Tiroler Landeshuldigung vor Kaiser
Franz I. (1816) und vor Kaiser Ferdinand I. (1838), sowie anläßlich
der Anwesenheit des Zaren Alexander I. von Rußland in Innsbruck
1822, scheinen die Mühlauer noch in der starken Gerichtseinheit von
Thaur - im Jahre 1838 zählte diese insgesamt 210 Mann -
mitmarschiert zu sein. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten
Fahnenbänder der Kompanie (1828).
Infolge der damaligen Revolutionsereignisse in Wien floh Kaiser
Ferdinand I. von Österreich nach Innsbruck und residierte vom 19.
Mai bis 8. August in der Hofburg. In diesen Tagen rückten die
Mühlauer Schützen als Burgwache in die Hofburg aus. Die Burgwache
wurde fast ausschließlich von den Schützenkompanien der Dörfer der
näheren und weiteren Umgebung von Innsbruck, sowie von der
Nationalgarde und den Standschützen übernommen. Auch in den Jahren
1849 und 1850, sowie 1857, 1858 und 1863 werden die Mühlauer
Schützen geschichtlich erwähnt.Bei der Jahrhundertfeier 1809 - 1909
hatte die Kompanie zusammen mit der Musik die beachtliche Stärke
von 120 Mann.
Neue Entwicklungen
Im Jahre 1919 sperrten die Mühlauer Schützen gemeinsam mit der
Feuerwehr die Kettenbrücke und das umliegende Gebiet von Mühlau ab,
um das Dorf vor Plünderer zu schützen.
Bis zum Jahre 1927 trugen die Mühlauer als Tracht zur schwarzen
Hose einen grauen Rock und einen grauen Hut. Nachdem jedoch von der
faschistischen Diktatur das Südtiroler Schützenwesen verboten
wurde, entschlossen sich die Mühlauer, durch die von Südtiroler
Seite empfohlene Übernahme der Burggräfler Tracht, als Repräsentanz
des Südtiroler Schützenwesens in Nordtirol anzutreten. Damit
verbunden ist, daß die Mühlauer Schützenkompanien die Aufgabe des
Bundesstandartenträgers (Olt. Michael Zagrajsek), die Wache in der
Hofkirche am Todestag von Andreas Hofer und bei der
Bundesversammlung übernimmt.
Doch nicht nur bei diesen Anlässen sind die Mühlauer gern
gesehen. So stellten die Mühlauer Schützen die Ehrenformation zur
Weihe von Altbischof Dr. Reinhold Stecher (19 ), am
Nationalfeiertag 1987, beim 40 jährigen Bestandjubiläum des Bundes
der Tiroler Schützenkompanien 1990, beim Tirolerball in Wien 1993,
bei der Bataillons Jungschützen Standartenweihe 1997, um nur einige
zu nennen. Eine besondere Ehre für die Kompanie Mühlau war es, dass
Hauptmann Klaus Holzbaur 1999 in die Bundesleitung gewählt wurde.
Klaus Holzbaur bekleidet das Amt des Bundesgeschäftsführers bis zum
Jahre 2005 und wurde vom Bund der Tiroler Schützenkompanien zum
Ehrenmajor ernannt.
Eine
großes Anliegen der Schützenkompanie war es der Umbau des
Schützenheimes. Zur Zeit finden die Schießveranstaltungen und
Versammlungen im Saal der ehemaligen Baurfabrik statt, der von der
Fam. Stedile-Foradori großzügigerweise zur Verfügung gestellt
wird.Der Stand der Schützenkompanie beträgt 58 Altschützen, 3
Jungschützen und 5 Marketenderinnen.
Seit dem Tod von Hauptmann Alois
Tunner, 1985, der über 24 Jahre die Kompanie führte, übernahm der
langjährige Obmann Klaus Holzbaur als Hauptmann die Kompanie.
Holzbaur Klaus führte diese 25 Jahre lang und wurde 2010 für die
Verdienste in der Kompanie Mühlau bei der
Jahreshauptversammlung zum Ehrenhauptmann ernannt.
Holzbaur Hubert übernahm 2010 mit der Jahreshauptversammung die
Kompanieführung